47. Hauptsonderschau 2022 Waidhaus
Bericht zur 47.Hauptsonderschau der Stellerkröpfer 2022 am 19.11 -20.11.2022
beim Kleintierzuchtverein Waidhaus und Umgebung e.V. in der ,,Pfreimdtalhalle“ in Pfrentsch.
Zuchtfreund Johann Putzer und sein Verein um Ausstellungsleiter Alfred Sauer richteten dieses Jahr unsere 48.Hauptsonderschau der Stellerkröpfer aus. Angeschlossen war gleichzeitig ihre 43.Rassegelügelschau sowie die Kaninchen-Lokalschau.
Bei der Ausstellung wurden 454 Deutsche Stellerkröpfer gemeldet, davon waren es 425 bei den Senioren, 23 in der Jugend und 6 in der AOC-Klasse. Die Züchterschaft präsentierte 25 von 55 Farbenschlägen. Auch unsere tschechischen Zuchtfreunde beteiligten sich mit ihren Tschechischen Stellerkröpfer an unsere Hauptsonderschau und stellten 82 Tiere in einer separaten Ausstellung zur Schau und Bewertung. Einen großen Dank an Ing. Slepicka Frantisek, der dies in Zusammenarbeit mit unserem zweiten Vorsitzenden Matthias Bielawny möglich machte.
Den Anfang machten 76 Weiße Stellerkröpfer, gleichzeitig auch die größte Kollektion, die von Sonderrichter Josef Schießl bewertet wurden. Es war eine sehr ansprechende Kollektion. Tiere mit zu schlechten Kropfgefieder oder Kopfplatte sowie unkorrekten Schwanzaufbau kamen über die Note g91 nicht mehr hinaus. Wünsche betreffend den Augenrand und Haltung sowie Oberkropffülle, vor allem bei den 0,1, sind zu berücksichtigen. Auch an der noch deutlichen Kopfrundung ist zu arbeiten, denn viele Tiere zeigen gerade im hinteren Kopfbereich noch Defizite. (v:2x M.Müller, hv: 3xH.Walther, M.Müller, J.Putzer, M.Kollmannsberger)
12 Weiß mit roter Schnippe wurden vom ersten Zuchtwart und Sonderrichter Steffen Falke bewertet. Leider konnte im Großen und Ganzen der Standard von den Jahren zuvor nicht gehalten werden. Tiere mit unkorrektem Schnippenansatz sowie unreiner Schnippenfarbe kamen über die Note g nicht hinaus. Auch ist auf angelaufene Schnabelwarzen und Schnäbel weiter zu achten. Wünsche lagen auch hier in der Haltung und Oberkropffülle. Eine feine 0,1 von J.Putzer mit prima Blaswerk und Schnippenfarbe sowie Größe hätte zum Beispiel bei konstant, abfallenderen Haltung eine noch höhere Note erringen können.
Die 5 Gelb mit weißer Schnippe bewertete Sonderrichter E.Kutscherauer. Zwar eine kleine Kollektion aber dafür sehr feine Tiere. Diese überzeugten mit prima Wesen, Schnippe sowie Augenrand und Figur. Die Wünsche wurden gesehen im freieren Stand sowie anliegenderem Schenkelgefieder. (v:Ignaz Münzhuber)
E.Kutscherauer machte gleich mit den 28 Schwarzen Stellerkröpfern weiter. Viele Mängel lagen in unreiner Schnabel- und Warzenfarbe. Auch Probleme machte das lockere Schenkelgefieder und zu blassem Augenrand. Entsprechende Tiere kamen über die Note g91 nicht hinaus. Wünsche gab es vor allem in der Kopfrundung, die deutlich besser werden muss und Schwingenfarbe, die intensiver sein sollte. Auch der rassetypische Glanz sollt besser sein. Viele Tiere konnten mit prima Wesen und auch sehr ansprechender Haltung überzeugen. (hv:M.Putzer)
17 Schwarz mit weißer Schnippe (SR E.Kutscherauer) konnten in Figur, Haltung, Wesen und auch Glanz überzeugen. Mängel beim Augenrand (zu blass) wurden mit g91 bewertet. Die Wünsche lagen im Schnippenansatz und im Blaswerk , welches vor allem bei den 1,0 im Oberkropf voller sein sollte. Die 0,1 jung wie alt konnten sehr überzeugen. (v:M.Putzer)
Es folgten die 30 Roten (E.Kutscherauer). Hier blieben leider ein paar Nummern leer, weil ein Zuchtfreund gesundheitlich verhindert war. Mängel waren ähnlich wie bei den Schwarzen die unreine Schnabelfarbe. Auch im Typ hätten vor allem ein Teil der 1,0 kräftiger sein können. Außerdem wäre bei einigen Tieren ein ansprechenderes Wesen wünschenswert gewesen, genau wie die deutlich abfallendere Haltung als auch die Oberkropffülle. Der große Teil der Kollektion konnte im Augenrand, Glanz sowie Kopfrundung überzeugen. (hv:2xKarl Zimmermann)
Die zweit größte Kollektion wurde diesmal von den rot mit weißer Schnippe präsentiert. Dabei wurden 36 Tiere vom zweiten Zuchtwart André Falke in Augenschein genommen. Die Kollektion überzeugte mit ansprechender Figur, Augenrand, Glanz sowie Mantelfarbe. Einigen Tieren fehlte leider etwas Käfigtraining, weshalb keine höhere Note als g92 vergeben werden konnte. Wünsche, auch hier vor allen bei den 0,1 jung, lagen beim Blaswerk in der Oberkropffülle und in der Halslänge, die deutlich ausgeprägter sein sollte. Auch die Flügellage muss beachtet werden, damit die Tiere nicht so stark überkreuzen. Auch sollte darauf geachtet werden, dass die Schnippe nicht kleiner und schmaler wird. (v:2xJohann Kingl, hv:Johann Kingl)
Eine Kollektion von 26 Tieren zeigte, dass sich die Gelben Steller so langsam wieder einer größeren Beliebheit in der Züchterschaft erfreuen (SR.A.Falke). Eine sehr ausgeglichene Kollektion wurde präsentiert, die mit Haltung, Figur, Kopf und birnenförmigen Blaswerk überzeugen konnte.Mängel waren in der unsauberen Mantelfarbe zu finden, wodurch einige Tiere aussahen, als hätten sie einen Federsaum. Auch der Augenrand dürfte intensiver sein und deutlicher ums Auge herum sichtbar. Wünsche lagen in der Hinterpartie, die deutlich schmaler und kürzer sein sollte. (v:Manuel Heinze, hv:Manuel Heinze)
3 Gelb mit weißer Schnippe (SR:A.Falke) waren trotz der wenigen Tiere eine schöne Vertretung des Farbenschlages. Die drei Tiere zeigten sehr gute Figuren, Augenrand und Haltung. Im Wesen hätten die 0,1 etwas Ansprechender seien können sowie etwas mehr Oberkropffülle aufzeigen können. (hv:Johannes Strauß)
Die 18 Gelbfahlen Stellerkröpfer (SR:A.Falke) zeigten sich in einer beeindruckenden Qualität. Die Tiere zeigten sehr gute Figuren, Haltung, Wesen, Binden und ein prima birnenförmiges Blaswerk. Auch die Köpfe verbesserten sich gegenüber den vor Jahren. Wünsche gab es im Augenrand, der noch lebhafter sein sollte, sowie auch die Schildfarbe, die noch reiner sein sollte. (v:Johann Putzer, hv 2xJohann Putzer, Bernward Tasler)
10 Gelbfahlgehämmerte (SR: Willibald Roauer) zeigten sich in prima verbesserter Qualität zum Vorjahr. Vor allem die 1,0 zeigten sich schön mit hervorragenden Figuren, Augenrand, Hämmerung sowie den rasstypischen Birnenblaswerken. Wünsche gab es bei den 0,1, die in den kommenden Jahren an der Halslänge arbeiten müssen, sowie an der konstant abfallenderen Haltung. (hv:2x Karl Hudler)
Auch bei den 7 Schwarz mit weißen Schwingen (SR:Willibald Roauer) geht der Weg weiter vorwärts. Alle Tiere überzeugten mit Figur, Wesen, Augenrand, Glanz und hervorragender Beschwingung. Die Wünsche bei den 1,0 lagen im Blaswerk, dass im Oberkropf noch ausgeprägter sein sollte. Die 0,1 zeigten sich deutlich verbessert im Vergleich zu den Vorjahren, indem die Figuren bereits deutlich eleganter wirkten. Wünsche lagen hier in der konstant abfallenderen Haltung. (hv:2xReimund Lüder)
Die 7 gelb mit weißen Schwingen (SR:Willibald Roauer) zeigten sich in hervorragender Qualität. Die Tiere zeigten sehr gute Figuren, Augenrand, Beschwingung sowie Mantelfarbe. Wünsche gab es in der Hinterpartie, die bei einigen deutlich kürzer sein sollte. (hv:2xReimund Lüder)
Die 6 Schwarzgetigerten (SR:Willibald Roauer) machten den Anfang von den Tigerfarbenschlägen. Alle 6 Tiere präsentierten sich mit sehr ansprechendem Wesen sowie Haltung. Ein Tier kam über die Note g nicht hinaus, weil der Schnabel und die Warzenfarbe zu angelaufen war. Die Wünsche lagen bei den Tieren in der Tigerzeichnung, die noch ausgeglichener sein sollte- vor allen im Flügelschild, Schulter und Rückengefieder, wo der Weißanteil etwas zuviel war. Auch der Augenrand hätte bei zwei Tieren etwas lebhafter sein dürfen. (hv:Johannes Strauß)
Im Farbenschlag Rotgetigert wurden 8 Vertreter (SR:Willibald Roauer) gezeigt, die in Figur, Wesen und Augenrand gefielen. Wünsche gab es in der Tigerzeichnung, die nicht in Brust und Bauch sein sollte, sowie in der zu unreinen Schnabel- und Warzenfarbe, welche weiterhin beachtet werden muss. Auch mehr Oberkropffülle, gerade bei die 0,1, wäre anzustreben. Ein feiner 1,0 jung zeigt den angestrebten Weg dieses schwierigen Farbenschlages. (hv:Rüdiger Heinze)
4 Gelbtiger (SR:Willibald Roauer) entsprachen in Figur, Augenrand, Stand. Hier wäre bei etwas besserem Käfigtraining vielleicht der ein oder andere Punkt mehr möglich gewesen. Wünsche gab es bei der Tigerzeichnung, die im Flügelschild sowie im oberen Drittel des Kropfgefieders deutlich ausgeprägter sein sollte. (hv:Steffen Fallke)
Von den 19 schwarzengescheckten (SR:Willibald Roauer) blieben leider ein paar Nummer leer, weil zwei Zuchtfreunde aus gesundheitlichen Gründen nicht kommen konnten. Aber das schmälerte die Qualität nicht. Alle ausgestellten Tiere überzeugten in Figur, Augenrand, Blaswerk, Zeichnung, Haltung sowie hervorragendem Wesen. Wünsche lagen im anliegenderen Schenkelgefieder sowie in der Flügelhaltung, die nicht zu stark kreuzen sollte. (hv:2xHans Vogl)
Leider waren von den 4 gemeldeten Rotschecken (SR:Willibald Roauer)nur eine da. Die 0,1 jung konnte in Figur und Augenrand überzeugen. Leider hatte sie sich zum Zeitpunkt der Bewertung nicht dementsprechend präsentiert, sodass die Note sg nicht vergeben werden konnte.
Den Auftakt von den Geganselten Farbenschlägen machten 26 Schwarzgeganselte (SR:Steffen Falke). Seit Jahren ist der Zuchtstand dieses Farbenschlages auf einem sehr hohen Niveau, genau wie in diesem Jahr. Die Tiere mit zu wenig Augenrand oder fehlender Halslänge kamen über die Note G91 nicht hinaus. Der Großteil der Tiere zeigte sehr ansprechende Figuren, Birnenförmige Blaswerke, Haltung sowie Wesen. Wünsche gab es im Kropfglanz, welchem bei manchen Tieren der blaue Anteil gefehlt hat. Auch sollte die Schnippe zum Auge hin frei sein, sowie die Latzzeichnung begrenzter. (v:Matthias Bielawny ,Johann Kingl,hv:Matthias Bielawny)
22 Blaugeganselte (SR:Klaus Ziener) zeigten sich in hervorragende Qualität. Die wenigen g Noten entstanden durch zu waagerechte Körperhaltungen. Der Großteil der Tiere bestach durch prima Farbe, Augenrand, Figur, Wesen sowie Blaswerk. Hier lagen die Wünsche in der Rückendeckung, welche abgedeckter sein sollte. Auch der Schenkeleinbau hätte bei manchen Tieren besser sein können. Eine 0,1 alt von Richard Muhr war eine Vorzügliche Vertreterin des Farbenschlages und sollte als Maßstab gelten. (v:Richard Muhr, hv:Josef Striegl , Richard Muhr)
Die 2 Blaugehämmert-geganselten Tiere (SR:Steffen Falke) waren leider die einzigen Vertreter dieses schönen, aber seltenen Farbenschlages. Beide Tiere präsentierten sich durch ansehnliche Qualität. Sie überzeugten mit guter Figur, Blaswerk, Halslänge und ansprechendem Wesen. Wünsche lagen im Augenrand, der etwas lebhafter sein sollte, sowie bei der 0,1 die konstant aufrechte Haltung. (hv:Bernward Tasler)
Der Farbenschlag Rotgeganselt war mit 21Tieren (SR:Klaus Ziener) vertreten. Es ist schon die letzten zwei Jahre zu sehen, dass die Rotgeganselten wieder einen Aufschwung erleben und die Qualität der Tiere sich Jahr zu Jahr stetig verbessert. Hier lagen die Mängel bei den g Tieren darin, dass die Tiere zu waagerechte Körperhaltungen während der Bewertung zeigten. Sonst überzeugten die Tiere mit sehr guter Figur, Blaswerk, Halslänge, Augenrand und Wesen. Wünsche gab es in der Zeichnung, wobei die Schnippe deutlich zum Auge hin freier sein sollte und auch die konstant aufrechtere Haltung sollte beachtet werden. (hv:Richard Muhr)
Bei den 20 Gelbgeganselten (SR:Klaus Ziener) überzeugten vor allen die 1,0 gegenüber den 0,1. Die Täubinnen hatten Probleme mit zu waagerechter Körperhaltung und zu kurzer Halslänge. Diese Tiere kamen über die Note g91 nicht hinweg. Die Täuber präsentierten sich prima mit Figuren, Halslänge, Birnenblaswerk, Augenrand und Käfigpräsents. Hier lagen die Wünsche in der Herz- und Latzzeichnung, die besser abgegrenzt hätte sein können. (hv:2xRalf Schubert)
Den Schluss der Geganselten machten 10 Silbergeganselte (SR:Klaus Ziener). Die Tiere präsentierten sich mit sehr guter Farbe, Zeichnung, Halslänge sowie hervorragenden Wesen. Hier lagen die Mängel auch bei der zu waagerechten Körperhaltung. Wünsche im strafferen Kropfgefieder sowie Idee mehr Kopfrundung. (v:André Falke)
16 Blauschimmel (SR:Klaus Ziener) zeigten, dass der Farbenschlag in der Züchterschaft langsam seine Konstantheit entwickelt. Die Tiere konnten mit Figur, Wesen, Augenrand sowie Stand glänzen. Tiere mit zu schlechter Haltung kamen über die Note g nicht hinaus. Auch Tiere mit angelaufenem Schnabel wurden auf g gesetzt. Wünsche lagen in der Schimmelzeichnung, die sich schon deutlich verbessert hat, aber im Kropfbereich noch intensiver sein dürfte. Auch mehr Oberkropffülle sollte vor allem für die 0,1 angestrebt werden. (hv:Alexander Blaschke)
Wie auch schon letztes Jahr wurden in der AOC-Klasse wieder Isabell Farbende (SR:Steffen Falke) präsentiert. Die 6 Tiere präsentierten sich in konstanter Qualität zum Vorjahr. Die Tiere sollten zukünftig in der Figur und Typ nicht zarter werden, auch das Blaswerk sollte noch rassetypischer sein.
In der Jugendgruppe wurden 23 Tiere präsentiert. Die 16 Weißen (SR:Willibald Roauer) präsentierten sich in hervorragender Qualität. Alle Tiere zeigten sich mit prima Figur, Haltung, Wesen, Augenrand und rassetypischem Blaswerk. Die wenigen Wünsche lagen im Kopfbereich, der noch gerundet sein sollte, sowie im Schenkeleinbau, der noch eleganter sein dürfte. (V:Joshua Falke, Marc Putzer, hv:Joshua Falke)
Leider blieben die 4 Schwarz mit weißer Schnippe leer.
Den Schlusspunkt setzten 3 vorzüglich Blaugeganselte, die in allen Maßen überzeugen konnten. Kleine Wünsche lagen in der Hinterpartie, die etwas kürzer sein hätte können. (v:Joshua Falke,hv:Joshua Falke)
Ein kleines Highlight der Ausstellung war die Tierversteigerung, die sehr gut bei der Züchterschaft ankam. Es wurden 4 Paare zum Zwecke versteigert, unseren Siegerring 2025 finanziell zu unterstützen. Ein großer Dank im Namen des Sondervereins geht an die Sponsoren Markus Müller, Johann Putzer und André Falke. Auch an alle Sonderrichter noch einmal ein Herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit. Und ich hoffe, wir sehen uns gesund und munter im Jahr 2023 wieder.
Zweiter Zuchtwart
André Falke